Projekt 2001 - Glocke
Projekt 2001 - die Glocke
Die Glocke besteht eigentlich aus 3 mit Lichtschlauch dargestellten "Glockenbildern", die entsprechend elektronisch nacheinander angesteuert werden. So entsteht der Eindruck, die Glocke würde richtig schwingen.
Zusätzlich ist die Glocke noch 3-teilig aufgebaut, damit sie auch in den Lagerraum passt: bei 3.50m Standhöhe ist das wirklich notwendig. Standfüße, Korpus und Schleife kann man miteinander fest verschrauben bzw zum Einlagern zerlegen.
Eine grobe Skizze der Glocke wurde auf einem entsprechend großen Bogen Papier bzw mehreren zusammengeklebten Stücken Flipchartblock gezeichnet.
Dann wurde der Lichtschlauch ungefähr in der Form auf das Papier aufgelegt. (Die Lichtschläuche können nämlich immer nur meterweise gekürzt werden, so braucht es eine gehörige Portion Gehirnschmalz, bis die Teile eines Frames so liegen, daß auch die Verkabelung knapp gehalten werden kann.)
Jetzt wurde die genauen Position der einzelnen gekürzten Schlauchabschnitte auf das Papier übertragen. Nummerierung und Anfang/Ende habe ich mit Hilfe von Kennzahlen festgehalten. Schön bunt - schön kompliziert...
Anschließend wurde 8 mm Baustahl grob von Rost befreit und auf entsprechende Längen gekürzt. Dann haben wir mit Hilfe eines Schraubstockes und viel Muskelschmalz den Stahl von Hand gebogen (am ersten Tag tat´s noch weh...), bis die Form mit der Zeichnung auf dem Papier überein stimmte.
Zwischendurch wurde die ganze Arbeit durch den “Adventskalender” aufgelockert... Allerdings verdunsten 0,33 l so schnell...
Jetzt wurden alle Teile miteinander beidseitig verschweisst, schliesslich soll die ganze Sache ja ein paar Jahre halten. Auch wir in Bayern werden regelmässig von Stürmen heimgesucht (nicht nur, wenn die Abende in der Werkstatt mal wieder etwas länger dauern...)
Auf das fertig grundierte und lackierte Stahlgerüst wurden nun die entsprechenden Lichtschlauchabschnitte mit Kabelbindern befestigt. Die Lichtschlauchenden wurden nach den 3 Bildern aufgeteilt miteinander elektrisch verbunden. Die Verbindungsstellen sind mit PVC-Schlauch verklebt und mit Acryl-Dichtmasse gegen eindringende Feuchtigkeit ausgespritzt.
Zu guter Letzt noch unsere provisorische Ansteuerung, aufgebaut in Modulbauweise: In einem 19” Baugruppenträger finden 4 Gate/Delay-Einschübe, ein Taktgenerator, ein “Oder”-Einschub und eine Relaiskarte Platz. Diese Einschübe sind so verschaltet, dass die Gate/Delay-Einschübe - einmal angestossen - den Impuls ans nächste Modul weitergeben. Ein sog. Watchdog stösst die Schaltung in regelmässigen Abständen wieder an, für den Fall, dass ein Impuls verloren geht - was ja bei diskreter Schaltungstechnik ja durchaus mal passieren kann. Die Ansteuerung der 3 Stromkreise erfolgte dann TRIAC-gesteuert. Wie gesagt, war provisorisch, ab 2002 gibt´s eine Digitalsteuerung...
Die einzelnen Module habe ich im Keller meines Papas gefunden, der von Beruf Elektroniker ist. Er hat mir auch die Schaltung "zusammengestöpselt"...Danke Papa...